Mit dieser Zeile beginnt ein Kinderreim rund ums Essen. Weiter geht er so: „Jede Frau, jeder Mann, schnell mal an die Teller rann. Guten Appetit!“ Lerne ich mit den Kindern diesen Reim, dann wird ihnen gelehrt, den Teller schnell leer zu essen. Wenn ich schnell esse, heißt das, ich nehme große Stücke/Bissen zu mir, kaue nicht lange, schlinge runter, und weiter geht’s mit dem nächsten Bissen.
Dabei ist langsames Essen und Kauen doch so wichtig.
Ich bin selbst ein Mensch, der oft etwas unruhig und quirrlig ist und auch immer wieder einen hektischen Alltag hat, und das macht sich bei mir in der Essensaufnahme auch bemerkbar. Oft bin ich mit dem Essen schon fertig, wenn andere noch die Hälfte auf ihren Tellern haben. Nun ja, oft sind meine Portionen auch kleiner – aber generell gehöre ich zu den schnelleren Essern. Und das, obwohl ich weiß, dass die Verdauung im Mund beginnt. Und ich weiß auch, dass die Nahrung – wenn sie besser zerkleinert wird – besser vom Körper aufgenommen werden kann. D.h. die Nähr- und Vitalstoffe können besser aufgenommen und verwertet werden. Und ich kenne es auch aus eigener Erfahrung, dass zu hastiges Essen und ungenügendes Kauen zu Bauchschmerzen führen können.
Durch langes und ausgiebiges Kauen wird das Essen mit genügend Speichel vermengt, und die darin enthaltenen Enzyme beginnen die Nahrung zu zersetzen. Dadurch ist der Magen weniger belastet, der sonst die Zerkleinerungsarbeit übernimmt. Durch hastiges Schlucken wird oft mehr Luft geschluckt, dadurch kann ein Völlegefühl entstehen. Man hört oft von 20 – 30 mal kauen, bevor der Essensbrei heruntergeschluckt werden soll. Das ist echt schwierig – zumindest für mich. Dabei kommt es natürlich auch auf die Konsistenz und die Art der Nahrung an. Zählt doch einmal beim nächsten Essen mit, wie oft ihr einen Bissen durchschnittlich kaut.
Ich versuche zumindest immer wieder den Fokus auf langsames Essen zu legen und spüre auch, dass es mir guttut. Ich zähle nicht immer die Anzahl des Kauens mit, aber achte darauf, oft zu kauen und die Nahrung sehr gut zu zerkleinern, bevor ich schlucke und es mit dem Verdauungsvorgang weiter geht. Ich genieße dadurch mehr und gehe achtsamer mit der Mahlzeit und mit meinem Körper um. Deshalb – das obige Sprichwort reimt sich zwar und die Schnelligkeit passt auch für die Feuerwehr, aber beim Essen und Kauen bitte Zeit lassen. Probiert’s aus und guten Appetit!
Danke für den tollen Bericht … eigentlich wüssten wir es ja. Fühle mich grad inspiriert, den Fokus auch wieder mehr auf achtsames und genüssliches Essen zu legen. LG Michaela